Difference between revisions of "Partizipation – Was können Arbeitgeber tun?"

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(Warum ist es wichtig auf Partizipation zu achten?)
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Partizipation spielt vor allem auch im sogenannten Change Management eine Rolle – dem Umgang mit Wandel in Organisationen. Die Einbindung der Mitarbeiter in die Entscheidungen kann dabei helfen, dass sie den Wandel im Unternehmen besser akzeptieren. Werden Entscheidungen über ihren Kopf hinweg getroffen, führt dies zu Widerstand gegenüber den aufgezwungenen Veränderungen (Lauer, 2019).<br>
 
Partizipation spielt vor allem auch im sogenannten Change Management eine Rolle – dem Umgang mit Wandel in Organisationen. Die Einbindung der Mitarbeiter in die Entscheidungen kann dabei helfen, dass sie den Wandel im Unternehmen besser akzeptieren. Werden Entscheidungen über ihren Kopf hinweg getroffen, führt dies zu Widerstand gegenüber den aufgezwungenen Veränderungen (Lauer, 2019).<br>
 
Arbeitnehmer in Entscheidungsprozesse einzubinden verfolgt zwei Ziele: einerseits wird durch die Unterstützung von Änderungen die Leistungsfähigkeit des Unternehmens erhöht und andererseits die Arbeitswelt menschen- und arbeitnehmergerechter. Dadurch erhöht sich zusätzlich auch die Motivation der Mitarbeiter und es wird eine gleiche Wissensbasis für alle geschaffen (Lauer, 2019).<br>
 
Arbeitnehmer in Entscheidungsprozesse einzubinden verfolgt zwei Ziele: einerseits wird durch die Unterstützung von Änderungen die Leistungsfähigkeit des Unternehmens erhöht und andererseits die Arbeitswelt menschen- und arbeitnehmergerechter. Dadurch erhöht sich zusätzlich auch die Motivation der Mitarbeiter und es wird eine gleiche Wissensbasis für alle geschaffen (Lauer, 2019).<br>
Eine Form der Partizipation ist das sogenannte Shared Leadership. Dabei geht es darum, dass sich die Mitglieder einer Gruppe gegenseitig führen. Einige oder sogar alle Mitglieder übernehmen somit die Führungsaufgaben. Dadurch empfinden sich die Gruppen als effektiver und der Zusammenhalt sowie das gegenseitige Vertrauen wachsen. Darüber hinaus sinkt die Zahl der Konflikte. Shared Leadership soll die vertikale Führung von oben dabei keinesfalls ersetzen, sondern ist eher als Ergänzung dazu zu sehen (Kauffeld, Ianiro & Sauer, 2014).
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Eine Form der Partizipation ist das sogenannte Shared Leadership. Dabei geht es darum, dass sich die Mitglieder einer Gruppe gegenseitig führen. Einige oder sogar alle Mitglieder übernehmen somit die Führungsaufgaben. Durch diese geteilte Führung kann den neuen Anforderungen der Arbeitswelt besser begegnet werden. Die gestiegene Flexibilitätserwartung kann erfüllt werden, wenn Gruppenmitgliedern Verantwortung übertragen wird, um sich selbst zu organisieren und ihre jeweiligen Stärken einzubringen. So können komplexere Aufgaben bewältigt werden, bei denen traditionelle Führung allein nicht ausreichen würde (Grille, Kauffeld, Sauer & Schulte, 2017). Dadurch empfinden sich die Gruppen als effektiver und der Zusammenhalt sowie das gegenseitige Vertrauen wachsen. Darüber hinaus sinkt die Zahl der Konflikte. Shared Leadership soll die vertikale Führung von oben dabei keinesfalls ersetzen, sondern ist eher als Ergänzung dazu zu sehen (Kauffeld, Ianiro & Sauer, 2014).
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==Was kann für Partizipation gemacht werden?==
 
==Was kann für Partizipation gemacht werden?==
 
Es gibt einige Voraussetzungen, damit die Partizipation auch die tatsächlich gewünschte Wirkung erzielt. Allen voran ist es wichtig, dass die Einbeziehung ernst gemeint ist und nachhaltig umgesetzt wird. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, ihre Meinung wird nur der Form halber erfragt, jedoch nicht weiter beachtet, dann kann dies negative Folgen haben. Darüber hinaus sollte versucht werden, alle Mitarbeiter einzubeziehen und das auch zielgruppengerecht zu gestalten. Dies erfordert vorab eine genaue Planung der Partizipationsmaßnahmen. Es ist daher nicht unüblich, sich gegebenenfalls professionelle Unterstützung zu holen (Lauer, 2019).
 
Es gibt einige Voraussetzungen, damit die Partizipation auch die tatsächlich gewünschte Wirkung erzielt. Allen voran ist es wichtig, dass die Einbeziehung ernst gemeint ist und nachhaltig umgesetzt wird. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, ihre Meinung wird nur der Form halber erfragt, jedoch nicht weiter beachtet, dann kann dies negative Folgen haben. Darüber hinaus sollte versucht werden, alle Mitarbeiter einzubeziehen und das auch zielgruppengerecht zu gestalten. Dies erfordert vorab eine genaue Planung der Partizipationsmaßnahmen. Es ist daher nicht unüblich, sich gegebenenfalls professionelle Unterstützung zu holen (Lauer, 2019).

Revision as of 14:53, 29 October 2019

Was ist Partizipation?

Partizipation bedeutet, dass die Meinung des Mitarbeiters bei Entscheidungen mit einbezogen wird. Dabei wird diese ernsthaft bedacht (Schulte, Wittner & Kauffeld, 2019) und ermöglicht so den Arbeitnehmern, an Unternehmensentscheidungen teilzuhaben (Lauer, 2019).

Warum ist es wichtig auf Partizipation zu achten?

Partizipation spielt vor allem auch im sogenannten Change Management eine Rolle – dem Umgang mit Wandel in Organisationen. Die Einbindung der Mitarbeiter in die Entscheidungen kann dabei helfen, dass sie den Wandel im Unternehmen besser akzeptieren. Werden Entscheidungen über ihren Kopf hinweg getroffen, führt dies zu Widerstand gegenüber den aufgezwungenen Veränderungen (Lauer, 2019).
Arbeitnehmer in Entscheidungsprozesse einzubinden verfolgt zwei Ziele: einerseits wird durch die Unterstützung von Änderungen die Leistungsfähigkeit des Unternehmens erhöht und andererseits die Arbeitswelt menschen- und arbeitnehmergerechter. Dadurch erhöht sich zusätzlich auch die Motivation der Mitarbeiter und es wird eine gleiche Wissensbasis für alle geschaffen (Lauer, 2019).
Eine Form der Partizipation ist das sogenannte Shared Leadership. Dabei geht es darum, dass sich die Mitglieder einer Gruppe gegenseitig führen. Einige oder sogar alle Mitglieder übernehmen somit die Führungsaufgaben. Durch diese geteilte Führung kann den neuen Anforderungen der Arbeitswelt besser begegnet werden. Die gestiegene Flexibilitätserwartung kann erfüllt werden, wenn Gruppenmitgliedern Verantwortung übertragen wird, um sich selbst zu organisieren und ihre jeweiligen Stärken einzubringen. So können komplexere Aufgaben bewältigt werden, bei denen traditionelle Führung allein nicht ausreichen würde (Grille, Kauffeld, Sauer & Schulte, 2017). Dadurch empfinden sich die Gruppen als effektiver und der Zusammenhalt sowie das gegenseitige Vertrauen wachsen. Darüber hinaus sinkt die Zahl der Konflikte. Shared Leadership soll die vertikale Führung von oben dabei keinesfalls ersetzen, sondern ist eher als Ergänzung dazu zu sehen (Kauffeld, Ianiro & Sauer, 2014).

Was kann für Partizipation gemacht werden?

Es gibt einige Voraussetzungen, damit die Partizipation auch die tatsächlich gewünschte Wirkung erzielt. Allen voran ist es wichtig, dass die Einbeziehung ernst gemeint ist und nachhaltig umgesetzt wird. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, ihre Meinung wird nur der Form halber erfragt, jedoch nicht weiter beachtet, dann kann dies negative Folgen haben. Darüber hinaus sollte versucht werden, alle Mitarbeiter einzubeziehen und das auch zielgruppengerecht zu gestalten. Dies erfordert vorab eine genaue Planung der Partizipationsmaßnahmen. Es ist daher nicht unüblich, sich gegebenenfalls professionelle Unterstützung zu holen (Lauer, 2019).