Difference between revisions of "Bedrohung - Was können Arbeitgeber tun?"
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− | + | Bedrohung kann sich auf das gesamte Team auswirken: sie führt zu dem Gefühl von Ungleichheit, negativen Emotionen und Misstrauen. Das Misstrauen der betroffenen Person kann sich auf das gesamte Team ausweiten. Die Folgen sind abwehrende Verhaltensweisen (zum Beispiel Ausbrüche, Rache, Verleugnung, Nachlassen, Rückzug, etc.). | |
− | + | Diese Verhaltensweisen wiederum wirken sich auf die Motivation des Teams und dessen Kooperation, Konflikte, Kreativität und Lernprozesse aus. Infolge dessen kann die Leistung des gesamten Teams nachlassen. Außerdem kann es zu vermindertem Wohlbefinden und geringerer Arbeitsfähigkeit kommen. Das Verhalten einer einzigen Person kann dadurch das Verhalten aller anderen Teammitglieder negativ beeinflussen, auch wenn diese nicht direkt von der Bedrohung betroffen sind. [2] Bei der direkt betroffenen Person kann es auf Dauer sogar zu Schlafstörungen, Depressionen und Angststörungen kommen. Auch ein Zusammenhang mit Traumata und Suchterkrankungen wurde bei Betroffenen beobachtet. Außerdem berichten Betroffene von körperlichen Beschwerden. Hierzu zählen unter anderem Kopf- und Bauchschmerzen, steigender Blutdruck und verspannte Muskeln. Bei länger anhaltenden Bedrohungen können die Betroffenen auch langanhaltende Folgen wie ein vermindertes Selbstwertgefühl davon tragen.[8] | |
==Was können Sie gegen Bedrohung unternehmen oder sie sogar verhindern?== | ==Was können Sie gegen Bedrohung unternehmen oder sie sogar verhindern?== |
Revision as of 21:23, 25 November 2019
Contents
Was ist eigentlich Bedrohung?
Bedrohung am Arbeitsplatz liegt vor, wenn eine feindselige Atmosphäre herrscht. Wir unterscheiden zwischen verbaler und körperlicher Bedrohung. [1]
Woran erkennen Sie verbale Bedrohung? [1,2]
Bedrohung wirkt sich negativ auf die betroffene Person aus. Sie kann nicht nur durch Teammitglieder entstehen, sondern auch durch Kunden/Kundinnen oder Patienten/Patientinnen. Wiederholte Konflikte mit anderen Mitarbeitenden können als bedrohlich wahrgenommen werden. [3]
Bedrohungen können auch deutlich unauffälliger aussehen, z.B. indem Mitarbeitende jemanden bewusst ignorieren und aus der Gemeinschaft ausschließen. [4] Oft spricht man, wenn man Bedrohungen meint, auch von "Mobbing".
Bedrohung kann auch durch das Verhalten der Führungspersonen begünstigt und sogar verursacht werden. Die sogenannte destruktive Führung zeichnet sich durch wiederholte und systematische Verhaltensweisen aus, die den Mitarbeitenden und der Organisation langfristig Schaden zufügen. Zu den Merkmalen der destruktiven Führung gehören:
Bei diesem Führungsstil werden die Bedürfnisse der Mitarbeitenden systematisch verletzt oder ignoriert. Die Führungsperson sorgt mit ihrem Verhalten dafür, dass Aufgaben auch dann erledigt werden, wenn die Mitarbeitenden darunter leiden. Hierbei geht es allerdings nicht um gelegentliches Fehlverhalten der Führungskraft. Destruktive Führung liegt nicht vor, wenn die Führungsperson einmalig eine Fehlentscheidung trifft oder "mal einen schlechten Tag hat". Destruktive Führung liegt erst dann vor, wenn die Verhaltensweisen über einen längeren Zeitraum und systematisch auftreten. [5, 6, 7]
Woran erkennen Sie körperliche Gewalt?
Warum ist das wichtig?
Bedrohung kann sich auf das gesamte Team auswirken: sie führt zu dem Gefühl von Ungleichheit, negativen Emotionen und Misstrauen. Das Misstrauen der betroffenen Person kann sich auf das gesamte Team ausweiten. Die Folgen sind abwehrende Verhaltensweisen (zum Beispiel Ausbrüche, Rache, Verleugnung, Nachlassen, Rückzug, etc.). Diese Verhaltensweisen wiederum wirken sich auf die Motivation des Teams und dessen Kooperation, Konflikte, Kreativität und Lernprozesse aus. Infolge dessen kann die Leistung des gesamten Teams nachlassen. Außerdem kann es zu vermindertem Wohlbefinden und geringerer Arbeitsfähigkeit kommen. Das Verhalten einer einzigen Person kann dadurch das Verhalten aller anderen Teammitglieder negativ beeinflussen, auch wenn diese nicht direkt von der Bedrohung betroffen sind. [2] Bei der direkt betroffenen Person kann es auf Dauer sogar zu Schlafstörungen, Depressionen und Angststörungen kommen. Auch ein Zusammenhang mit Traumata und Suchterkrankungen wurde bei Betroffenen beobachtet. Außerdem berichten Betroffene von körperlichen Beschwerden. Hierzu zählen unter anderem Kopf- und Bauchschmerzen, steigender Blutdruck und verspannte Muskeln. Bei länger anhaltenden Bedrohungen können die Betroffenen auch langanhaltende Folgen wie ein vermindertes Selbstwertgefühl davon tragen.[8]
Was können Sie gegen Bedrohung unternehmen oder sie sogar verhindern?
Resiliente Menschen schätzen Situationen insgesamt positiver ein, als weniger resiliente Menschen. Dies ist auch in bei der Bewertung bedrohlicher Situationen zu beobachten. Mit dem Erleben bedrohlicher Situationen(zum Beispiel Krisen, Widerstände, etc.) wächst die Resilienz der betreffenden Person: das Bewertungssystem passt sich dem Erlebten an.[6,7] Daher sollten Sie den Mitarbeitenden bereits vor auftretenden Bedrohungen Trainings zum Aufbau von Resilienz ermöglichen. Des weiteren ist es Ihre Aufgabe als Führungskraft, ihre Mitarbeitenden bei Bedrohung zu unterstützen: stellen Sie fest, ob Bedrohungen Ihrer Mitarbeitenden vorliegen oder ob es zu bedrohlichen Situationen kam und ergreifen Sie geeignete Maßnahmen. Überlassen Sie die Mitarbeitenden auf keinen Fall sich selbst!
Tipps aus der Praxis
In der Praxis haben sich einige Maßnahmen zur Vermeidung von Bedrohung und dem Umgang mit erfolgter Bedrohung bewährt:
Literatur
(wird am Ende richtig formatiert und nummeriert)
[1] Schulte, E.-M., Wittner, B., & Kauffeld, S. (2019): Ressourcen und Anforderungen in der Arbeitswelt umfassend messen: Entwicklung und Validierung eines Fragebogens (ReA). Manuskript in Vorbereitung.
[2] Felps, W., Mitchell, T. R. & Byington, E. (2006). How, When, and Why Bad Apples Spoil the Barrel: Negative Group Members and Dysfunctional Groups. Research in Organizational Behavior, 27, 175–222.
[3] Beck et al. (2016). Arbeitsschutz in der Praxis: Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung (2. Aufl.). Berlin.
[4] Leymann, H. (2013): Mobbing: Psychoterror am Arbeitsplatz und wie man sich dagegen wehren kann. Reinbeck: Rowohlt.
[5] Einarsen, S., Aasland, M. S. & Skogstad, A. (2007). Destructive leadership behaviour: A definition and conceptual model. The Leadership Quarterly, 18(3), 207–216.
[6]
Ashforth, B. (1994). Petty tyranny in organizations. Human Relations, 47, 755−778.
[7] Tepper, B. J. (2000). Consequences of abusive supervision. Academy of Management Journal, 43(2), 178−190.
[8] Gebhardt, U. (2019): Mobbing und wie es uns krank macht, Zugriff am 14.11.2019, von https://www.spektrum.de/wissen/mobbing-verursacht-depressionen-und-angststoerungen/1633952
[9]Kalisch, R. (2017). Der resiliente Mensch: Wie wir Krisen erleben und bewältigen. Neueste Erkenntnisse aus Hirnforschung und Psychologie. Piper, München (2017)
[10]Huber, M. (2019). Resilienz im Team. Ideen und Anwendungskonzepte für Teamentwicklung (essentials). Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden