Job Demands-Resources Model

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Definition

Eine schematische Darstellung des JDR-Modells angelehnt an Demerouti et al., 2001; Bakker & Demerouti, 2007; Crawford, LePine & Rich, 2010

Das Job Demands-Resources Model (JDR-Modell) von Bakker und Demerouti ist ein Modell, dass die Entstehung von einerseits Arbeitsmotivation und das Engagement bei der Arbeit, andererseits ebenfalls von Stress und Burnout erklärt [1]. Es wird zwischen zwei Faktoren unterschieden, die das Erleben von Arbeitsmotivation und Stress begünstigen:
Hohe Arbeitsanforderungen (z.B. körperliche Belastung oder Zeitdruck), die für längere Zeit bestehen, können zu einer erhöhten Stresswahrnehmung führen.
Arbeitsressourcen hingegen (wie z.B. private Unterstützung oder Autonomieerleben) können die Arbeitsmotivation erhöhen und das Engagement bei der Arbeit fördern. Darüber hinaus können Ressourcen Arbeitsanforderungen "abpuffern", sodass diese als weniger stressend erlebt werden [2].

Anforderungen und Ressourcen

File:Anforderungen Ressourcen Kategorien.png
Anforderungen & Ressourcen kategorisiert

Anforderungen
Anforderungen verlangen Anstrengungen von Seiten des/der Beschäftigten [3]. Im JDR-Modell wird zwischen hindernden und herausfordernden Anforderungen unterschieden. Anforderungen führen allerdings nur dann zu Stress, wenn ihre Durchführung sehr anstrengend ist und es kaum Gelegenheit gibt, sich davon zu erholen.

  • Hindernde Anforderungen: Diese werden als negativ stressend wahrgenommen. Sie verhindern das Erreichen eigener Ziele und auch die persönliche Weiterentwicklung wird durch sie behindert [4].
  • Heraufordernde Anforderungen: Auch diese lösen Stress aus, spornen aber auch zu hohen Leistungen an. Somit fördern sie die Arbeitsmotivation [3].

Bei dieser Einteilung ist jedoch zu beachten, dass nicht alle Beschäftigten die Anforderungen gleich bewerten. Daher sollte hier nach Berufsgruppen unterschieden werden [5].

Ressourcen
Im Gegensatz zu Anforderungen begünstigen Ressourcen das persönliche Wachstum der Beschäftigten. Sie sind funktional für das Erreichen von Zielen und minimieren die negativen Auswirkungen der Anforderungen [3].

Folgen für Beschäftigte

Folgen für Beschäftigte

Wie aus der Grafik ersichtlich wird, ergeben sich vier verschiedene mögliche Folgen für Beschäfitgte. Job Demands bezeichnen hierbei die Anforderungen, Job Resources die Ressourcen.

  • Apathie: Sind sowohl Ressourcen als auch Anforderungen niedrig, kann sich eine apathische Reaktion ergeben. Die Person fühlt sich wenig motiviert und zeigt wenig Leistung.
  • Boreout: Wenn die Anforderungen gering sind, die Person jedoch hohe Ressourcen mitbringt, kann sie einen Boreout erleiden. Sie fühlt sich dann mit ihrer Arbeitsaufgabe unterfordert.
  • Burnout: Bei der Kombination von hohen Anforderungen, aber Ressourcen, die für die Bewältigung dieser Anforderungen nicht ausreichend sind, kann sich ein Burnout ergeben. Die Person ist nun überfordert.
  • Work Engagement: Sind sowohl Anforderungen als auch Ressourcen hoch, ergibt sich eine hohe Arbeitsmotivation.


Empirische Überprüfung

Verschiedene Untersuchungen stützen die Vorstellungen, die dem Modell zugrunde liegen. Eine Meta-Analyse von Nahrgang et al. (2011) [6] kommt zu dem Ergebnis, dass die Anforderungen Überlastung, Zeitdruck und Rollenkonflikte in Zusammenhang mit Burnout stehen. Förderliche Ressourcen seien hingegen Autonomieerleben, ein motivierendes Arbeitsumfeld sowie soziale Unterstützung.

Literatur

[1] Demerouti, E., Bakker, A. B., Nachreiner, F., & Schaufeli, W. B. (2001). The job demands-resources model of burnout. Journal of Applied Psychology, 86(3), 499-512.
[2] Crawford, E. R., LePine, J. A., & Rich, B. L. (2010). Linking job demands and resources to employee engagement and burnout: A theoretical extension and meta-analytic test. The Journal of Applied Psychology , 95(5), 834-848
[3] Demerouti, E. & Cropanzano, R. (2010). From thought to action: Employee work engagement and job performance. In A.B. Bakker, M. P. Leiter (Eds.) Work Engagement: A Handbook of Essential Theory and Research (p. 153). East Sussex: Psychology Press.
[4] Kauffeld, S., Ochmann, A. & Hoppe, D. (2019). Arbeit und Gesundheit. In Kauffeld, S. (Hrsg.) Arbeits-, Organisations- und Personalpsychologie für Bachelor (S. 317-319). Berlin: Springer.
[5] Webster, J.R., Beehr, T.A., & Love, K. (2011). Extending the challenge-hindrance model of occupational stress: The role of appraisal. Journal of Vocational Behaviour , 79(2), 505-516.
[6] Nahrgang, J.D., Morgeson, F.P., & Hofmann, D.A. (2011). Safety at work: a metaanalytic investigation of the link between job demands, job resources, burnout, engagement, and safety outcomes. The Journal of applied psychology , 96(1), 71-94.