Ganzheitlichkeit der Arbeit - Was können Arbeitgeber tun?

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Was ist Ganzheitlichkeit der Arbeit?

Ganzheitlichkeit der Arbeit bedeutet, dass alle Arbeitsschritte für die eigene Aufgabe selbst geplant und im Blick behalten werden. Dies gilt sowohl für Dienstleistungen als auch für Produkte. Somit führt eine Person bei einer ganzheitlichen Arbeit eine Tätigkeit nicht nur aus, sie bereitet sie ebenso vor und kontrolliert gegebenenfalls auch das Ergebnis (ReA + Kauffeld, 2019).

Warum ist es wichtig auf Ganzheitlichkeit zu achten?

Ganzheitliche Tätigkeiten haben vielfache positive Auswirkungen auf Mitarbeitende. Allem voran führen sie zu größerer Arbeitsleistung (Fried & Ferris, 1987). Sie erhöhen jedoch auch das Motivationspotenzial und darüber die intrinsische Arbeitsmotivation, die Arbeitsqualität und die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeitenden (Kauffeld Kap.9, Struhs-Wehr, 2017). Zusätzlich senken ganzheitliche Tätigkeiten die Abwesenheit sowie die Fluktuationsrate in der Organisation (Struhs-Wehr, 2017).
Sind Aufgaben hingegen stark zerstückelt und aufgeteilt, wie es zum Beispiel am Fließband der Fall ist, dann entstehen Unzufriedenheit sowie Demotivation und die Leistung nimmt ab (Dzudzek, 2010).

Was kann für ganzheitliche Arbeit getan werden?

Arbeitsgestaltung

Job Crafting ermöglichen

Job Crafting, © Präventa

Job Crafting umfasst alle Arbeitsgestaltungsmaßnahmen, die Mitarbeitende selbst umsetzen können. Dies kann sowohl auf Aufgabenebene passieren, als auch auf geistiger, emotionaler oder sozialer Ebene. Somit können Mitarbeitende ihre Tätigkeit bis zu einem gewissen Grad nach ihren Vorstellungen modellieren [Kauffeld & Martens, 2019]. Dies kann helfen, den Person-Job-Fit zu erhöhen - die Passung zwischen einer Person und ihrer Tätigkeit. Das Ziel dabei ist unter anderem, größere Sinnhaftigkeit in der eigenen Tätigkeit zu erschaffen. Das setzt voraus, dass den Mitarbeitenden eine gewisse Autonomie eingeräumt wird und sie durch ihre Führungskraft unterstützt werden [Bakker, 2010]. Auf diesem Handout finden Sie eine Anleitung, wie Sie Ihren Mitarbeitenden Job Crafting ermöglichen.

Job Enrichment einführen

Job Enrichment, angelehnt an Kauffeld & Martens, 2019)

Job Enrichment ist die vertikale Aufgabenerweiterung. Dabei werden meist konkret zu der Durchführung der Aufgabe auch die Planung, Steuerung und Kontrolle der Aufgabe mit aufgenommen. Somit lässt sich der Handlungsspielraum vergrößern und die Mitarbeitenden erhalten einen ganzheitlichen Arbeitsprozess statt nur einzelner Teilaufgaben [Kauffeld & Martens, 2019]. Die Abbildung soll dies noch einmal verdeutlichen.
Ein Arbeitsplatz kann auch durch einzelne Schritte erweitert werden, wie die Nachkontrolle des Arbeitsergebnisses. Zusätzlich können Mitarbeitende ermutigt werden, bei Problemen zunächst selbst Lösungen zu suchen, bevor sie sich an ihre Vorgesetzten wenden. Dies schafft ein gesteigertes Verantwortungsgefühl gegenüber der Aufgabe [Hackman & Oldham, 1980]. Sprechen Sie dazu mit Ihren Mitarbeitenden und erfragen Sie auch ihre Vorstellungen. Nicht jeder möchte mehr Verantwortung übernehmen, weshalb Sie zusammen realistisch prüfen können, ob Job Enrichment oder auch Job Crafting in Frage kommt und in welchem Umfang.

Weitere Quick Wins, Ideen und Impulse

Quellen