Feedback – Was können Arbeitgeber tun?

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Was ist Feedback?

„Das haben Sie gut gemacht“ oder „Beim nächsten Mal arbeiten Sie bitte sorgfältiger“ sind Aussagen, die Sie in der ein oder anderen Form sicher schon einmal gehört haben. All das und noch viel mehr ist Feedback. Feedback ist eine Form der Rückmeldung, die sowohl Informationen beinhaltet, als auch eine Haltung gegenüber dem Feedbackempfänger ausdrückt. Beispielsweise drücken „Sie arbeiten ständig viel zu schlampig“ und „Achten Sie bitte auf noch mehr Sorgfalt bei der Ausführung“ zwar die selben Informationen aus, jedoch ist die zweite Aussage deutlich wertschätzender gegenüber der Person. Gutes Feedback sollte daher klar und wertschätzend gegenüber dem Anderen formuliert werden. Jedoch ist Feedback ein zweiseitiger Prozess, in dem der Empfänger genauso seinen Teil beiträgt wie der Feedbackgeber. Dabei kann sich der Feedbackprozess als eine Art Geschenküberreichen vorgestellt werden. Der Feedbackgebende kann sehr viel dafür tun, dass die andere Person das auch so empfindet. Dadurch erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass der Empfänger das Feedback auch annimmt [1].
Feedback ist dann eine wertvolle Ressource auf der Arbeit, wenn es regelmäßig und rechtzeitig erfolgt und dabei auch hilfreich für den Feedbackbekommenden ist [2].

Warum ist es wichtig, auf Feedback zu achten?

Johari Fenster.png

Um umfassendes Wissen über uns selbst zu gewinnen, benötigen wir die Rückmeldung von anderen. Dies wird im Johari-Fenster bildlich dargestellt. Es gibt vier Seiten bzw. Fenster, die unsere Gesamtperson ausmachen: das, was wir der Öffentlichkeit zeigen (öffentliche Person); das, was wir selbst bestimmen preis zu geben oder verborgen halten (mein Geheimnis); das, was andere uns spiegeln (blinder Fleck) und das völlig Unbekannte. Damit wir nun also erfahren, wie wir in unserem Verhalten nach außen hin wirken, benötigen wir das Feedback von anderen Personen. Durch diese Rückmeldungen ist es uns auch möglich, zwischenmenschliche Beziehungen zu verbessern. Indem andere Personen sagen, wie wir uns verhalten und was wir mit unserem Verhalten bei ihnen auslösen, wird uns dieses erst bewusst gemacht und wir können daran arbeiten oder auch einfach darüber sprechen [3]. Feedback ist somit auch eine wichtige Informationsquelle, die dabei helfen kann, Unsicherheiten zu reduzieren [4].
Wird Feedback im Unternehmen gelebt, führt dies zu mehr Engagement, weniger krankheitsbedingten Ausfällen und höherer Produktivität. Darüber hinaus fühlen sich Mitarbeitende stärker emotional an ihr Unternehmen gebunden und auch zukünftige Bewerbende empfinden das Unternehmen als attraktiver [5;6;7].
Gutes Feedback Konsequenzen.png



Wenn Feedback allerdings fehlt oder mangelhaft gegeben wird, kann dies zahlreiche negative Folgen haben [8]:
Mangelhaftes Feedback Konsequenzen.png

Was kann für Feedback gemacht werden?

Aktuellen Stand reflektieren


















Mitarbeitergespräche führen

Feedback geben

Bevor Sie das Gespräch suchen, um Feedback zu geben, nutzen Sie bitte die folgende Checkliste zur Prüfung, ob gerade alle Kriterien für gutes und zielführendes Feedback erfüllt sind.

















Hier finden Sie Tipps und Regeln, was ein gutes Feedback ausmacht.
















Feedbackkultur errichten

Eine offene Feedbackkultur umfasst viele Dimensionen. Auf dem folgenden Arbeitsblatt können Sie anhand einiger der wichtigsten Dimensionen reflektieren, wie der aktuelle Stand in Ihrem Team ist.



















Wenn Sie nun feststellen, dass für einige Dimensionen noch Entwicklungspotenzial besteht, finden Sie im Folgenden Maßnahmenvorschläge:

  • Für höheren Informationsaustausch finden Sie hier geeignete Ansätze.
  • Vertrauen und Offenheit untereinander können Sie mit diesen Maßnhamen verbessern.
  • Mehr Transparenz können Sie über diese Ansätze erzeugen.

Für diese und alle weiteren Dimensionen eignet sich ebenfalls die Durchführung eines Teamworkshops, für den Sie im folgenden Abschnitt eine Anleitung finden.

Teamworkshops durchführen

Die Durchführung eines Teamworkshops zum Thema Feedback(-kultur) eignet sich bei guter Durchführung ideal, um mit den Mitarbeitenden zusammen eine bessere Feedbackkultur zu erarbeiten. Hier finden Sie Hinweise zu Workshops im allgemeinen. Verlinkung ergänzen!!!

Wie Sie einen solchen Feedbackworkshop gestalten, können Sie dem Handout entnehmen.

















Weiterführende Quick Wins, Ideen und Impulse

Quellen

[1] Goetz, D., Reinhardt, E. (2017). Führung: Feedback auf Augenhöhe. Wiesbaden: Springer.
[2] Schulte, E.-M., Wittner, B., & Kauffeld, S. (2019). Ressourcen und Anforderungen in der Arbeitswelt umfassend messen: Entwicklung und Validierung eines Fragebogens (ReA). Manuskript in Vorbereitung.
[3] Stracke F. (2015) Das Johari-Fenster der Wahrnehmung. In: Menschen verstehen – Potenziale erkennen. Edition Rosenberger. Wiesbaden: Springer Gabler.
[4] Landes, M. & Laufer, K. (2013) Feedbackprozesse – Psychologische Aspekte und effektive Gestaltung. In: Landes M., Steiner E. (eds) Psychologie der Wirtschaft. Psychologie für die berufliche Praxis. Wiesbaden: Springer.
[5] Goetz, D., Reinhardt, E. (2017). Führung: Feedback auf Augenhöhe. Wiesbaden: Springer.
[6] Badura, B., Ducki, A., Schröder, H. et al (2011) Fehlzeiten-Report 2011 – Führung und Gesundheit. Berlin: Springer.
[7] Stajkovic, AD. & Luthans, F. (2003) Behavioral management and task performance in organizations: conceptual background, meta-analysis, and test of alternative models. Pers Psychol 56:155–194. doi:10.1111/j.1744-6570.2003.tb00147.x
[8] Goetz, D., Reinhardt, E. (2017). Führung: Feedback auf Augenhöhe. Wiesbaden: Springer.